Die FREUNDE feiern in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen – daher geht es heute im Finale um die Zahl „60“ in der Leichtathletik – mit eingebautem Fehler. Nur: Wo steckt er? Einsendungen mit der Lösung bitte bis zum 1. Juli an die Geschäftsstelle – es wartet eventuell eine Überraschung.
1. Die „Sechziger“ sind mehr als die Fußballer des TSV 1860 München. Gegründet wurde der Verein 1848 von turnbegeisterten Männern in der „Brauerei zum bayerischen Löwen“. Ungezählt sind die Meistertitel bis zum Olympiasieg Marina Kiehls im alpinen Skisport. In der Leichtathletik lief die Vereinsstaffel dreimal Weltrekord über 4×100 m. Beim olympischen Debüt von Frauen in der Leichtathletik 1928 in Amsterdam holte Deutschlands Sprintstaffel Bronze, mit dabei Rosl Kellner von 1860. Auch sie brachte die Schaufel zum Startlochgraben selbst mit.
2. Der Sommer ’60 war überstrahlt von einem Allzeithoch der deutschen Sprinter. Blitzstarter Armin Hary wurde Olympiasieger und Weltrekordler über 100 m, Martin Lauer war 13 Jahre im Besitz des Weltrekords über 100 m Hürden. Zusammen mit Cullmann und Mahlendorf holten beide Olympiagold in Rom, Carl Kaufmann gewann Silber, sein Weltrekord von 44,9 s über 400 m auf der Aschenbahn ist nach 60 Jahren noch „mega“. Kongenial die Sprints von Jutta Heine gegen Wilma Rudolph – 1960 war ein Jahrhundertsommer für „Amateure“, die als Persönlichkeiten Vorbilder wurden.
3. Wie weit kann ein Mensch in 60 Minuten laufen? Diese Frage trieb 1852 den Briten William Jackson zum ersten Stunden-Weltrekord mit 17.703 m. Dafür erhielt er eine goldene Uhr, gestiftet von der Londoner Uhrmacher-Innung. Eine solche Uhr in Form des Big Ben bekommen auch heute die Stunden-Weltrekordler, zuletzt Sir Mo Farah, der 2020 in Brüssel 21.330 m in 60 Minuten zurücklegte.
4. 60 Meter im Diskuswerfen erzielte als erste Liesel Westermann 1967 in São Paulo. Als Kind widmete sich Deutschlands einzige „Weltsportlerin des Jahres“ dem Schwimmen, doch weil ihr im Winter in Sulingen ein Hallenbad fehlte, kam sie zur Leichtathletik, siegte im Waldlauf und wurde deutsche Meisterin mit der 4×100 m-Staffel. Kugelstoßtraining lehnte sie ab, weil man davon „dicke Arme bekommt“, doch als „Diskus-Liesel“ gewann sie Silber bei Olympia und EM. Auch danach blieb sie dem Sport verbunden – im Kampf gegen Doping und für Fitness von Kindern.
5. Mit über 60 Prozent wurde Anke Rehlinger zur Ministerpräsidentin des Saarlands gewählt und führt seit 2022 die einzige Ein-Parteien-Regierung eines deutschen Bundeslands. Ebenso bemerkenswert ist, dass sie immer noch den Landesrekord im Kugelstoßen hält. 1996 erzielte Rehlinger 16,03 m, ein Jahr zuvor saarländischen Jugendrekord im Diskuswerfen mit 49,18 m – beide aufgestellt in Rehlingen.
6. 60 Jahre wird Sergej Bubka, 6-mal Weltmeister und 35-mal Weltrekordler, honoriert u. a. mit 100.000 Dollar Prämie und 75.000 Dollar Antrittsgage, zuletzt mit Ferrari Spider und Ehrenrunde im Stadion mit Familie. Seine Salami-Rekordtaktik durchbrach er 1985 beim ersten Sechs-Meter-Sprung: Er steigerte um 5 cm und widmete den „Jahrhundertsprung“ seinem vier Tage zuvor geborenen Sohn Sergej. So etwas wie Bob Beamons Jahrhundertsprung wäre Bubka nie passiert, denn der Millionär meinte: „Ich säge mir doch nicht den Ast ab, auf dem ich sitze“. Erst 2014 wurde er von Renaud Lavillenie übertroffen, ausgerechnet bei Bubkas Meeting in Donezk, das danach Russlands Krieg zum Opfer fiel.
Wer hat den Fehler in dem „60er“-Quiz oben gefunden? Einsendeschluss an die Geschäftsstelle ist der 1. Juli 2023.
- Kontakt zur Geschäftsstelle: freunde.der.leichtathletik@t-online.de
Wir bedanken uns beim Quiz-Autor Reinhard Stein.