Fotos aus der Welt der Leichtathletik sind ein fester Baustein der FREUNDE-Zeitung. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben vor allem Gladys Chai von der Laage, Iris Hensel und Dirk Gantenberg dazu beigetragen, unseren Sport anschaulich darzustellen. Zuletzt dazu gekommen: Torben Flatemersch (30).
Im Bericht über die Mitgliederversammlung während der DM 2019 in Berlin konnte ein Kenner in der letzten Reihe das langjährige FREUNDE-Mitglied Anton Siemer (LG Osnabrück) identifizieren. Neben ihm im blauen Hemd mit der Aufschrift „Social Media Team“ Torben Flatemersch. Der wurde dann vom Fleck weg als Fotograf für unsere Zeitung gewonnen. Anton ist kürzlich vom Niedersächsischen Leichtathletik-Verband als „Trainer des Jahres 2024 Spitzensport“ geehrt worden, während Torben vom Leichtathletik-Weltverband für eines seiner Fotos während der Hallen-WM 2024 in Glasgow ausgezeichnet wurde. Gratulation!
Eine Kamera hat Torben mit 24 Jahren erstanden, weil der angehende Leichtathlet sich verletzt hatte und als fleißiger Zuschauer der Mitglieder seiner Trainingsgruppe nicht untätig bei Wettkämpfen herumstehen wollte. Momentan trainiert der Mittelstreckler sogar 4 bis 5-mal in der Woche, denn Ende April möchte er in Düsseldorf seinen zweiten Marathon bestreiten. Die Bestzeit von 15:50 min über 5.000 m auf der Bahn ist für Torben, der das Informatik-Studium in Düsseldorf mit einem Master abgeschlossen hat, eine ordentliche Ausgangsbasis. Die Langstrecke bei den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften Ende November in Riesenbeck hat er in guten 32:05 min absolviert.
Als Fotograf hat sich Torben längst etabliert, auch international. Erfahrungen sammelte er u. a. bei der EM in München, der WM in Budapest, der Hallen-WM in Glasgow, und nun steht die Hallen-EM an. „Da freue ich mich schon sehr, Apeldoorn liegt ja quasi vor der Haustür.“ Bei großen Veranstaltungen ist der Innenraum besonders gefragt. Es werden enge Zeitfenster vergeben und Presseoffiziere wachen auf minutengenaue Einhaltung – ansonsten droht die Entziehung der Akkreditierung.
Auf dem Feld hat sich eindeutig das Fernsehen durchgesetzt; inzwischen reden auch Streaming-Dienste mit. „Das ist teilweise ein harter Kampf. Wenn man nicht rechtzeitig da ist, hat man Pech. Aber ich versuche die Spots, wo sich alle tummeln, zu meiden. Was bringt mir das, wenn 20 Fotografen um mich herum das gleiche Foto haben?“
Nicht nur bis zu 20 kg Ausrüstung, Wind und Wetter machen den professionellen Fotografen zu schaffen, sondern auch seitenlange Vorschriften. Bereits die Akkreditierungs-Richtlinien für DLV-Veranstaltungen umfassen fünf Seiten. Aber eine Akkreditierung hilft dabei, tolle Momente, Emotionen und Leistungen hautnah zu dokumentieren. Dabei lernt man die Sportler*innen und ihre Gewohnheiten kennen, beachtet die Körpersprache, prognostiziert Gebärden und Gesichtsausdrücke, antizipiert ihr Verhalten. Entsprechend werden Standort und Kamera gewählt, Einstellungen vorgenommen, der Ausschnitt bedacht.
Damit sind wir bei der Nachbereitung, die bei Torben sehr aufwändig sein kann. Er liefert in der Regel nicht sekundenschnell an Online-Medien, sondern bearbeitet jedes Bild am Rechner nach, um das Beste aus dem Bild herauszuholen. „Nach dem Event geht die Arbeit erst richtig los. Es kann durchaus passieren, dass ich noch bis in die Nacht im Hotelzimmer sitze und Bilder aussortiere, bearbeite und versende. Auch wenn man das teilweise dann schon verflucht: Die Freude am Fotografieren ist immer dabei!“

Text: Peter Busse, Bilder: Peter Busse & Anton Siemer
Wer Interesse an Torbens Fotos hat, sollte am besten direkt auf seiner Website vorbeischauen, ein Blick lohnt sich: https://torbenfla.de/