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Marathon: Standortbestimmung

von | Apr 20, 2021 | Analyse

Der deutsche Marathonlauf im Vorfeld der Olympischen Spiele –
eine Standortbestimmung von Wilfried Walter

Der NN Mission Marathon am 18. April im niederländischen Enschede hat die hohen Erwartungen – zumindest der deutschen Athletinnen – mehr als erfüllt: Start-Ziel-Sieg der 31jährigen Katharina Steinruck (geb. Heinig), und drei deutsche Läuferinnen unter den ersten vier: eine deutsche Nationalhymne hat es bei einem internationalen Marathon-Eliterennen schon lange nicht mehr gegeben, und unterstreicht eine neue Qualität im Marathonlauf der Frauen in Deutschland!

Vor dem Rennen sah die Rangfolge für die heftig umkämpften Startplätze in Tokio (Olympia-Norm 2:29:30) wie folgt aus:

1. Melat Kejeta 2:23:57 Std. (Berlin 2019)
2. Deborah Schöneborn 2:26:55 (Valencia 2020)
3. Katharina Steinruck 2:27:26 (Frankfurt 2019)
4. Anja Scherl 2:28:25 Std. (Sevilla 2020)
5. Rabea Schöneborn 2:28:42 (Valencia 2020).

Schnelle Marathonzeiten als Familientradition

Die Nummer drei der Rangfolge, Katharina Steinruck, lief zwar bereits 2019 bei ihrem Heim-Marathon in Frankfurt die Olympia-Norm, hatte aber im vergangenen Jahr mit der Verschiebung der Sommerspiele zu kämpfen weil wegen der Corona-Krise drei Vorbereitungen für dann abgesagte Marathons vergebens waren, und wollte unbedingt noch einmal ihre Form bestätigen. Dies gelang ihr am Sonntag auch – und wie! Die Tochter der früheren Weltklasse-Läuferin Katrin Dörre-Heinig und des Langstreckentrainers Wolfgang Heinig gewann sogar das Rennen, in neuer persönlicher Bestzeit von 2:25:59 Stunden, und lief auf Platz 6 der ewigen deutschen Bestenliste (allerdings hält ihre Mutter, Siegerin beim London-Marathon 1992, 1993 und 1994 sowie Bronzemedaillen-Gewinnerin 1988 in Seoul, nach wie vor den „Familienrekord“ mit 2:24:35 Std. – die drittbeste je gelaufene deutsche Zeit).

Olympiatraum der Schöneborn-Zwillinge geplatzt

Rabea Schöneborn wiederum wollte ihrer Zwillingsschwester Deborah unbedingt nach Tokio folgen, womit nach Rio de Janeiro zum zweiten Male nacheinander deutsche Zwillinge (nach den Hahner-Zwillingen) im Olympia-Marathon an den Start gegangen wären. Rabea lief auch in Enschede ein tolles Rennen, steigerte sich um gut eineinhalb Minuten auf 2:27:03 Stunden und wurde damit hinter der portugiesischen Europameisterin Sara Moreira (2:26:42 h) hervorragende Dritte. Doch trotz dieser deutlichen Verbesserung rangiert sie jetzt „nur“ auf Rang vier der deutschen Rangliste – nur acht Sekunden ausgerechnet hinter ihrer Zwillingsschwester Deborah, die ihr damit wohl das dritte Ticket für Tokio wegschnappen wird…

Rang vier in diesem aus deutscher Sicht denkwürdigen Rennen belegte Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel), die ihre Marathon-Bestzeit von 2:33:01 Stunden pulverisierte und in 2:28:02 Std. ins Ziel kam. Damit haben – mit Anja Scherl – gleich sechs deutsche Athletinnen die Olympianorm deutlich unterboten – ein Niveau, das man sonst nur von den deutschen Diskuswerferinnen kennt.

Neben diesen spannenden und herausragenden Ergebnissen bei den Frauen geriet der Sieg von Weltrekordler Eliud Kipchoge bei den Männern in Weltjahresbestzeit von 2:04:30 Std. fast zur Nebensache. Und auch in diesem Rennen steigerte ein deutscher Läufer, Tom Gröschel, seine bisherige Bestzeit um über eine Minute auf 2:12:45 Std.

Auch bei den Männern schon vier Norm-Erfüller

Im Gegensatz zu den Frauen blieb damit die deutsche Rangfolge für die Olympiatickets (Olympianorm 2:11:30) – nach Richard Ringers eindrucksvoller Performance eine Woche zuvor – unverändert:

1. Amanal Petros 2:07:18 Std. (Valencia 2020)
2. Richard Ringer 2:08:49 Std. (Siena 2021)
3. Hendrik Pfeiffer 2:10:18 Std. (Sevilla 2020)
4. Simon Boch 2:10:48 Std. (Dresden 2021)
5. Philipp Pflüger 2:12:15 (Valencia 2020).

Dritter Startplatz bei den Männern umstritten

Auch hier ein beeindruckendes Niveau im Vorfeld der Olympischen Spiele: im Dezember lief Amanal Petros deutschen Rekord in Valencia, und mit Simon Boch wird wohl ein Athlet trotz Olympianorm die Olympischen Spiele in Tokio verpassen (wobei die Frage ist, ob seine Zeit bei Wind und Kälte in Dresden, wo er bei seinem Marathon-Debüt schon ab Kilometer 13 auf sich allein gestellt war, nicht höher zu bewerten ist, als die 30 Sekunden bessere Zeit von Hendrik Pfeiffer, die dieser im Februar 2020 in einer größeren Gruppe in Valencia lief).
Keine leichte Entscheidung also für den nominierenden Bundestrainer…

Alles in allem aber ein wirklich erstaunlich hohes Niveau mit 10 Norm-Erfüllern bei Männern und Frauen im Vorfeld der Olympischen Spiele – das gab es schon lange nicht mehr! Und das, obwohl viele Gelegenheiten zur Normerfüllung 2020 Corona-bedingt abgesagt wurden und ausgefallen sind (zuletzt auch der Marathon in Hamburg), und viele Marathons 2021 wegen der Pandemie in den Herbst verschoben wurden.

Es bleibt allerdings abzuwarten, ob diese bemerkenswerte Leistungsdichte im Topbereich eine deutschlandspezifische Entwicklung ist – oder die deutschen Marathonis nur auf einer weltweiten Welle besserer Zeiten durch die technisch weiter entwickelten Laufschuhe mit Carbonfaserplatte mitschwimmen.

Ein Interview mit der Siegerin Katharina Steinruck ist auf leichtathletik.de zu finden.