Im November 2022 wurde das vereinsübergreifende Stabhochsprungteam FlyHigh gegründet. Zunächst mit dem Ziel, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen in der Region Stuttgart die Möglichkeit zum Stabhochspringen zu geben.
Unter der fachkundigen Anleitung von Anjuli Knäsche (aktuelle Deutsche Meisterin und Olympiafinalistin 2024 in Paris) entwickelten sich die jungen Talente rasant. So übersprang der damals 14-jährige Jonathan Hummel nach nur einem Jahr Stabhochsprungtraining im Sommer 2024 bereits 4,46 m, schaffte es direkt in den N2-Kader und sicherte sich mit übersprungenen 4,20 m die Bronzemedaille bei der DM U16. Auch für 2025 hat er sich hohe Ziele gesteckt. Er möchte 4,75 m überspringen und damit die Norm für den NK1 und das EYOF erreichen.
Ebenfalls nach einem Jahr Stabhochsprungtraining übersprang der ein Jahr jüngere Nils Bubeck (M15) aktuell 3,90 m und setzte sich damit auf Platz 2 der DLV-Hallenbestenliste 2025. Die NK2-Norm hat er für die Sommersaison schon fest im Blick. Der 14-jährige Willi Lehmpfuhl befindet sich mit 3,20 m in diesem Winter sogar ganz oben in der DLV-Bestenliste der M14. Jule Rominger (W13) muss sich mit starken 3,10 m deutschlandweit bisher nur noch der herausragenden Athletin der LG Lippe-Süd, Emma Bösebeck-Singh, geschlagen geben. Sie kann es kaum erwarten, ihre erste Deutsche Meisterschaft zu bestreiten, muss sich dafür jedoch noch zwei Jahre gedulden.
Seit der Gründung in 2022 hat sich das Team gewandelt. Waren zu Anfang viele Mehrkämpfer im Team, hat sich die Gruppe nun zu einer Stabhochsprung-Leistungsgruppe entwickelt. Die Mitglieder gehören zu den Jahrgängen 2008 bis 2014. Immer mehr Kinder für die Leichtathletik und vor allem für den Stabhochsprung zu begeistern und dabei ein Teamgefühl sowie Spaß an Bewegung zu vermitteln, treibt Anjuli an.
„Ich hoffe natürlich, dass ich die Kinder und Jugendlichen genauso inspirieren kann, wie sie mich inspirieren und mir immer wieder neue Denkanstöße geben“, sagt Anjuli über das Geben und Nehmen in ihrer Arbeit als Trainerin und ihrer gleichzeitigen Athletenrolle. Sorgfältige Planung ist notwendig, um ihren Vollzeitjob als Trainerin mit ihrer eigenen Stabhochsprung-Karriere nicht nur zu vereinbaren, sondern beide Aspekte so zu gestalten, dass sie sich gegenseitig positiv beeinflussen.
Neben der sportlichen Entwicklung legt Anjuli viel Wert auf die persönliche Entwicklung der Athletinnen und Athleten und das Auftreten als Team, z. B. mit Teamkleidung und -tagen. Anjuli ist es wichtig, den Mitgliedern frühzeitig zu vermitteln, dass sie gemeinsam mit einem Team im Rücken bessere Leistungen erzielen und zudem mehr Spaß haben. Das Team ist auch da, wenn es mal nicht läuft wie gewünscht. Und Unterstützungen wie Anfeuern oder gegenseitiges Herausfordern kitzeln oft noch ein paar Zentimeter extra bei jedem heraus.
Groß war die Freude bei den Athletinnen und Athleten, als pünktlich zur Freiluftsaison die neuen 430er- und 460er-Stäbe ankamen und direkt im Ostertrainingslager in Pilsen eingeweiht werden konnten. Einen herzlichen Dank an die „Freunde der Leichtathletik“, die mit ihrer Unterstützung die Beschaffung der Stäbe ermöglicht haben!
Lob des Projektbetreuers
Als Projektbetreuer hatte ich die Möglichkeit, das Team FlyHigh beim BW-Stabi-Cup 2025 in Bernhausen zu erleben. Unter der fachkundigen Anleitung der Trainerinnen Anjuli Knäsche und Sandra Hummel zeigten die Athletinnen und Athleten durchweg gute Leistungen. Ich habe ein Projekt mit sehr engagierten Trainerinnen und Trainern, Vereinsmitgliedern und Eltern, geprägt von einem hohen Teamgeist kennengelernt. Die positive Einstellung aller Teammitglieder hat mir gezeigt, dass der von der LG Leinfelden-Echterdingen eingeschlagene Weg der Talentfindung, der -entwicklung und -förderung in Sachen Stabhochsprung der richtige ist.
Text: Anjuli Knäsche und Joachim Höller; Bild: Sandra Hummel
Förderprojekte 2025
Das Förderprojekt FlyHigh in Stuttgart ist eines von mehreren, das die FREUNDE dieses Jahr unterstützen. Seid ihr neugierig? Hier gibt es mehr Infos zu unseren anderen Projekten. Stabhochsprung ist dieses Jahr übrigens gleich zwei mal in unseren Projekten vertreten.