Zielgruppe
- Athletinnen und Athleten U16 und deren Heimtrainer
Ziel des Projekts
- Heranführung an alle Sprintstrecken
Maßnahmen
- Lehrgänge zu den Schwerpunkten Koordination / Technik / Schnelligkeit mit entsprechenden Trainingseinheiten
Projektverantwortliche
- FLVW (Winfried Vonstein und Dieter Rotter)
Beendet
- Anfang 2018
Berichte
Beendet: ein Fazit von Hartmut Weber
Ziel des Mitte 2013 begonnenen 400m-Projektes war es
- talentierte 15-jährige Athleten und deren Trainer an die Besonderheiten der 400m-Strecke heranzuführen und bei der Trainings- und Wettkampfplanung zu beraten,
- für Trainer-Aus- und Weiterbildungen zum 400m-Lauf zur Verfügung zu stehen und
- interessierten und talentierten Athleten einen Erfahrungsaustausch anzubieten
- …und zu verdeutlichen, dass eine 400m-Zeit von unter 45 Sekunden eine 200m-Leistung von unter 21 Sekunden voraussetzt.
Mit viel Engagement haben Jörg Peter (damaliger DLV-Nachwuchstrainer 400m männlich) und Hartmut Weber (FREUNDE-Vorstand) Mitte 2013 begonnen. Das Jahr bis zu den Deutschen Jugendmeisterschaften 2014 verlief optimal und es gab von allen Athleten und Trainern nur positive Rückmeldungen. Mit Marvin Schlegel wurde 2014 ein Athlet aus dem Projekt auf Anhieb Deutscher B-Jugend-Meister.
Noch bevor das zweite Projektjahr begann, wurde Jörg Peter als DLV-Nachwuchstrainer abberufen und sein Nachfolger zeigte keinlei Interesse an der Fortführung des Projektes.
Mit Winfried Vonstein und dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen fand sich kurzfristig einen Partner, der an der Fortführung des Projektes Interesse hatte. Leider verpuffte die Euphorie nach der Hallensaison 2015 und das zweite Projektjahr wurde im Mai 2015 abgebrochen.
Aufgrund der gesammelten Erfahrungen wollten Winfried Vonstein und Hartmut Weber den Ansatz ein wenig ändern. Ziel des Sprintprojektes 2020 war nun nicht der klare Focus auf die 400m-Strecke, sondern mehr, jungen Sprintern und Sprinterinnen zu vermitteln, dass auch die Stadionrunde eine Sprintdisziplin ist und ggf. mit Blick auf internationalen Erfolg vielversprechender sein könnte. Aufgrund der Umstrukturierung der Leistungssportförderung in NRW konnte das Projekt jedoch erst im Herbst 2016 weiterlaufen. Aber auch in dem Jahr verlief das Projekt nach der Hallensaison mangels Interesse der Heimtrainer im Sande.
Für 2018 wurde kein neuer Förderantrag gestellt. Immerhin bleibt festzuhalten, dass bei den diesjährigen Hallen-Meisterschaften in den 400m-Finalläufen neben Marvin Schlegel mit Fabian Dammermann (LG Osnabrück) und Lorenz Niedrig (TuS 09 Erkenschwick) noch zwei Athleten vertreten waren, deren Trainer und FREUNDE-Mitglieder Anton Siemer und Thomas Czarnetzki mehrfach Trainingseinheiten mit Hartmut Weber, dem ehem. Nachwuchs-Bundestrainer und Doppel-Europameister von 1982, organisiert hatten.
Erfolgreicher Leistungstest über 4x400m
15 Athlet/innen des NRW-Sprintkaders Ost (Bereich Westfalen) trafen sich am 29. April 2017 zu einem Tageslehrgang in Hemer. Für den theoretischen Teil hatte der TV Deilinghofen freundlicherweise seine vereinseigene Halle zur Verfügung gestellt. Leistungssportmanager Winfried Vonstein und Hans Schulz als Vorsitzender der FREUNDE der Leichtathletik, die diesen Lehrgang begleitet und unterstützt hatten, begrüßten die Teilnehmer/innen und etliche Heimtrainer und Eltern. Hartmut Weber mit seiner Erfahrung als ehemaliger 400m-Europameister stellte die Bedeutung der Schnelligkeit für den Langsprint heraus.
Sehr interessiert zeigten sich die Teilnehmer/innen am Vortrag der Ernährungsberaterin Janine Huber mit ihren Empfehlungen für eine sportgerechte Ernährung. Eine kurze Einführung in das noch weitgehend unbekannte „Flossing“ gab anschließend Landesdisziplintrainer Dieter Rotter.
Der „Felsenmeer-Sprintcup“ des TV Deilinghofen wurde am Nachmittag für einen Leistungstest der Kaderathlet/innen über die kurzen „krummen“ Strecken sowie für die Schnelligkeitsausdauer im Rahmen einer 4×400-Staffel genutzt. Dabei fielen vor allem Luis Vieweg (Wiehltaler LC) mit bemerkenswerten 2,88s (30m fliegend) und 9,08s (80m Start bei -1,0 Wind) und Joshua Michalik (LG Warstein-Rüthen) mit 2,91s bzw. 9,14s auf. Bei den Mädchen waren Lisa Kowald (TSV Hagen) über 30m in 3,36s und Kathrin Grenda (TuS Jöllenbeck) über 80m in 10,05s die Besten. Eine klasse Leistung zeigte auch Brenda Cataria-Byll (CLV Siegerland) als Startläuferin der 4x400m-Staffel.
Die gute Stimmung vor der Langstaffel ließ alle die Angst vor dieser Strecke vergessen. Im Nachhinein bestand sogar Einigkeit, dass die von den meisten erstmals gelaufene 400m-Distanz gar nicht „so schlimm“ war und eine Wiederholung durchaus vorstellbar wäre.
Unser Foto zeigt den Kader in neuen, von ERIMA freundlicherweise gestifteten Kapuzenjacken und Dieter Rotter, Landes-Disziplintrainer Sprint (Mitte links), sowie Hartmut Weber und Hans Schulz (Stellv. Vorsitzender bzw. Vorsitzender) von den FREUNDEN der Leichtathletik.
Sprint 2020
In Weiterführung des 400m-Projektes werden in den NRW- Landesverbänden FLVW/LVN talentierte Athleten aus dem Disziplinblock Sprint/Hürden und ihre Trainer im neuen Projekt „Sprint 2020“ in Bezug auf eine mögliche leistungssportliche Perspektive unterstützt. U. a. soll ein Verständnis dafür erreicht werden, dass Sprint nicht bereits frühzeitig auf bestimmte Distanzen reduziert werden darf. Dabei muss vor Allem verhindert werden, dass bereits in den Altersklassen U16 Leistungen mit unverhältnismäßig hohem Aufwand erreicht werden, und dadurch nachfolgend nur noch wenig Steigerungspotenzial besteht.
Zielgruppe sind Athleten/innen der AK 15/16/17, die bei offiziellen Wettkämpfen auffällige Leistungen im Kurzsprint erbracht haben und deren Trainer. Die Athleten sind zu zwei eintägigen zentralen Lehrgängen eingeladen worden, bei denen Trainingseinheiten mit den Schwerpunkten Koordination/Technik/Schnelligkeit sowie sportmotorische Tests und eine sportmedizinische Eingangsuntersuchung durchgeführt werden. Am letzten Aprilwochenende 2017 wird dann im SportCentrum Kaiserau ein Projektwettkampf „NRW-Staffelcup Sprint 2020“ folgen, bei dem die Athleten innerhalb von max. 3 Stunden 4x100m, 4x200m und 4x400m laufen werden.
Bericht 2016:
Dreizehn Athletinnen und Athleten des Perspektivkaders und viele ihrer Vereinstrainer waren Mitte April Teilnehmer des vom NRW-Landestrainer Dieter Rotter im SportCentrum Kamen-Kaiserau durchgeführten Lehrgangs im Rahmen des NRW-Projektes „Sprint 2020“. Das Projekt wird von den Freunden der Leichtathletik (FdL) unterstützt und gemeinsam durch FdL-Vorstandsmitglied und 400-m Europameister Hartmut Weber und NRW-Leistungssportmanager Winfried Vonstein, als ehemaliger Bundestrainer verantwortlich für zahlreiche Medaillengewinne bei U20-/U18-WM und -EM und den Gewinn der Bronzemedaille der 4 x 400-m Staffel bei den Olympischen Spielen 1988, koordiniert und fachlich begleitet.
Durch die Arbeit im Projekt soll insbesondere ein umfangreiches Verständnis dafür erreicht werden, dass Sprint nicht bereits frühzeitig ausschließlich auf bestimmte, in der Regel kurze Distanzen reduziert werden darf, sondern im Sinne möglicher erfolgreicher Perspektive den Gesamtbereich im Blick haben muss. Vor diesem Hintergrund haben Hartmut Weber und Winfried Vonstein das Projekt unter das Motto gestellt „NRW-Sprint 2020: Kopf öffnen – Denken erweitern“.
Bei den Athleten und Trainern soll die Motivation gestärkt werden, rechtzeitig die Entscheidung zu treffen, die grundlegenden Voraussetzzungen zur optimalen Entwicklung der individuell maximal möglichen Schnelligkeitsvoraussetzungen incl. der technisch-koordinativen Elemente als zentraler Grundlage aller Sprintdisziplinen von 100 bis 400 m, einschließlich der Hürdendisziplinen 100/110/400 m Hürden zu schaffen.
Dabei muss nach den derzeitigen Erkenntnisse vor Allem verhindert werden, dass bereits in den Altersklassen U16 Leistungen mit unverhältnismäßig hohem und speziellem Aufwand erreicht werden, und dadurch nachfolgend nur noch wenig Steigerungspotenzial besteht.
Hartmut Weber stellte in seinen Ausführungen das Projekt vor und machte an vielen, mit Zahlen belegten Beispielen die aktuelle Problematik im Vergleich zur erfolgreichen Sprintgenerationen der achtziger und neunziger Jahre deutlich. Winfried Vonstein referierte über die fachlich-methodischen Grundlagen und Dieter Rotter leitete federführend die praktischen Trainingseinheiten mit den Schwerpunkten Koordination / Schnelligkeit / Rumpfkraft.
In einer Diskussionsrunde mit den anwesenden Vereinstrainern wurden die fachlichen Aspekte vertieft und weitere Schritte der Projektarbeit besprochen.