Zielgruppe
- Athletinnen und Athleten U14 bis U16 und deren Heimtrainer
Ziel des Projekts
- Förderung des Mehrfachsprungs als leichtathletische Grundlagenausbildung
Maßnahmen
- Deutscher Mehrsprung-Cup
- Berufung der Erstplatzierten in den Mehrsprung-Kader
- Einladung zu Lehrgangsmaßnahmen
Projektverantwortliche
Massala Felski (DLV-Disziplintrainer C-Kader Dreisprung männlich)
Beendet
- letztmalig stattgefunden im Dezember 2022
FREUNDE-Ansprechpartner
Ulrich Stegemann
Berichte
9. Talent-Mehrsprung-Cup 2022
Unter normalen Umständen wäre die Finanzierung der FREUNDE für den Deutschen Talent-Mehrsprung-Cup bereits ausgelaufen. Aber was war in den vergangenen Jahren schon normal in der Leichtathletik? Unsere 2020 dafür bereitgestellten Mittel wanderten deshalb auch nicht in einen FREUNDE-Sparstrumpf, sondern standen nach zweijähriger Pandemie-Pause weiter für die Nachwuchsförderung zur Verfügung.
So konnte Mitte Dezember 2022 der Talent-Cup nach zweijähriger Abstinenz durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wieder im Sportleistungszentrum Hannover gastieren. Trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle präsentierten sich insgesamt 41 Nachwuchsathletinnen und -athleten der Jahrgänge 2007 bis 2010 vor den Augen von Dreisprung-Bundestrainer Charles Friedek und Nachwuchsbundestrainer Massala Felski im 5er Mehrfachsprung.
In der Altersklasse der männlichen U14 siegte Jayce Mathai (TSG Rohrbach) mit 15,16 m. Sein Vereinskollege Mattia Francesco Puppo sicherte sich in der Altersklasse U16 im Jahrgang 2008 den Sieg mit starken 17,72 m vor Tarik Benze (LG Weserbergland) 17,31 m. Den Jahrgang 2007 konnte der Hannoveraner Matti Hirschner (TuS Bothfeld) mit sehr guten 19,46 m für sich entscheiden. Das war eine der herausragenden Leistungen an diesem Tag.
In der weiblichen Altersklasse der U14 setzte Faye Bollmeier (TSV Gnarrenburg) mit 15,20 m die beste Weite in die Grube. In einem tollen Wettkampf verwies sie Henrike Westendorf (VfL Löningen, 14,82 m) und Jule Riedel (VfB Fallersleben, 14,81 m) auf die Plätze. Im Jahrgang 2008 übertrafen gleich vier Teilnehmerinnen die 16-Meter-Marke und lieferten sich einen spannenden Wettkampf, den Caroline Evers (TV Hansa Stuhr) mit herausragenden 16,60 m für sich entscheiden konnte. Antonia Rüenauver (TLV Germania Essen Überruhr) erreichte mit 16,23 m die zweitbeste Weite und lag damit vor Franziska Lang (TSV Freudenstadt, 16,07 m) und Yfke Nordmeyer (TV Asendorf, 16,03 m). Den Jahrgang 2007 entschied Antonia Bronnert (VfL Löningen) mit 16,75 m für sich. Sydney Felix (VfL Eintracht Hannover, 16,53 m) und Laura Beiter (TSV Freudenstadt, 16,15 m) blieben knapp dahinter.
Nachwuchsbundestrainer Massala Felski: „Die 9. Auflage dieser Veranstaltungsreihe konnte noch einmal mit freundlicher Förderung der FREUNDE der Leichtathletik durchgeführt werden, die dieses Projekt bereits seit 2012 unterstützen. Für das DLV-Dreisprung-Team hat sich der Deutsche Talent-Mehrsprung-Cup in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Sichtungsinstrumente für den Dreisprung in Deutschland entwickelt. Deshalb soll auch für die kommenden Jahre der Mehrsprung-Cup mit einer alternativen Finanzierung weitergeführt werden. Das DLV-Dreisprung-Team, die Teilnehmer*innen und Heimtrainer*innen bedanken sich bei den FREUNDEN der Leichtathletik für die tolle Unterstützung in den vergangenen Jahren.“
Erfolgreiches Mehrsprung-Projekt
Seit fast zehn Jahren unterstützen die FREUNDE den Deutschen Talent-Mehrsprung-Cup. Das Projekt wurde 2012 vom Deutschen Dreisprung-Team ins Leben gerufen, um junge Sprungtalente zu sichten, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie für den Dreisprung zu begeistern. In den vergangenen 9 Jahren haben insgesamt 8 Cup-Veranstaltungen, 6 Fortbildungen und 8 Lehrgänge stattgefunden. Eine Bilanz von Nachwuchs-Bundestrainer Massala Felski.
Die Highlights aus 10 Jahren
Wir blicken heute zurück auf eine ereignisreiche und spannende Zeit, mit vielen sportlichen und auch persönlichen Highlights und möchten uns herzlich bei den FREUNDEN für die tolle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit bedanken. In der Historie der Veranstaltung haben wir viele talentierte Athlet*innen sowie engagierte Trainer*innen kennenlernen dürfen.
Die ersten Schritte
Am 29. September 2012 fand mit Unterstützung der FREUNDE die erste Auflage des bundesweiten Sichtungswettkampfs für junge Dreisprungtalente statt. Gut 30 Athlet*innen gingen in drei verschiedenen Altersklassen beim 1. Deutschen Schüler-Mehrsprung-Cup an den Start. Die drei Erstplatzierten eines jeden Jahrgangs wurden zu einem insgesamt 18 Athlet*innen umfassenden Mehrsprung-Cup-Kader zusammengefasst und sollten im Folgejahr 2013 zusammen mit ihren Heimtrainer*innen zu Lehrgangsveranstaltungen eingeladen werden, um ihre sportliche Entwicklung weiter zu fördern. Der erste Schritt war damit gemacht.
Aller Anfang ist schwer
Trotz zahlreicher Veranstaltungen und Wettkämpfe in den verschiedenen Landesverbänden folgten die Athlet*innen der Einladung im Juni 2013 nach Köln. An zwei Tagen wurden hier in zwei praktischen und einer theoretischen Einheit wichtige Grundlagen für das Training zur Entwicklung der Sprint- und Sprungfähigkeit vermittelt. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer*innen auch die Möglichkeit, sich untereinander besser kennen zu lernen. Für uns war der Lehrgang auch der erste Zugang zu den Athlet*innen und ihren Heimtrainer*innen.
Klein, aber fein
Anfang September 2013 wurde der Mehrsprung-Cup-Kader zur zweiten Lehrgangsveranstaltung nach Friedrichshafen eingeladen. Eine kleine Gruppe von Athlet*innen folgte zusammen mit ihren Heimtrainer*innen dieser Einladung. Unter den Augen des Bundestrainers Tamas Kiss und Nachwuchs-Disziplintrainer Dreisprung Charles Friedek verbrachten die Nachwuchsathlet*innen ein intensives Trainingslager.
Der zweite Akt
Zum Abschluss der Sommersaison Ende September fand dann in Köln der Sichtungswettkampf für den Kader 2013/14 statt. Neben einigen Teilnehmer*innen aus dem vergangenen Jahr konnten wir uns hier auch über einige neue Athlet*innen freuen. Ein kleines Team von Springer*innen aus Ratingen und weitere Athlet*innen aus Mannheim bereicherten die Veranstaltung. Die gezeigten Leistungen waren sehr stark und übertrafen in einigen Altersklassen die Ergebnisse vom Vorjahr. Mit der Qualität an jungen Nachwuchssportler*innen waren wir sehr zufrieden, dennoch sollte das Teilnehmerfeld möglichst noch vergrößert werden.
Horizontalsprünge bilden einen wichtigen Bestandteil einer guten leichtathletischen Grundlagenausbildung und damit ein sinnvolles Trainingsmittel im Basistraining für den Sprung- aber auch den Sprint- und Wurfbereich. „Ersetzt man den Begriff Sprungkraft durch Streckkraft der Beine, wird klar, dass selbst Sportarten bzw. Disziplinen, in denen augenscheinlich nicht gesprungen wird, von der Sprungkraft profitieren“ (Killing, W., S.7, 2008). Das Nichtausschöpfen der Entwicklung von Sprungfähigkeiten, stellt eine nicht genutzte Ressource in der Ausbildung junger Athleten dar.
Mit dem Mehrsprung-Cup war ein Instrument geschaffen, mit dem wir die Trainer*innen im Nachwuchsbereich dazu aufforderten, diese Ressource zu nutzen. So sollten in Zukunft für den Dreisprung wieder Talente aus einer breiten Basis von sprunggeschulten Nachwuchsathlet*innen geschöpft werden können.
Aus den 18 Athleten die 2012 aus dem 1. Mehrsprung-Cup hervorgegangen waren, schafften sechs den Sprung in den Anschlusskader. Davon 4 D/C-Kader Dreisprung (Viktoria Fichtel, Fanny Fromm, Romuald Averbeck, Lara Blinzinger), 1 D/C-Kader Weitsprung (Robin Cyriax) und sogar 1 C-Kader Dreisprung (Stefanie Aeschlimann).
Engagiert für weite Sprünge
Kurz vor Beginn der Sommersaison wurde im April 2014 der Mehrsprung-Cup-Kader 2013/14 zur ersten Lehrgangsmaßnahme nach Köln eingeladen. Insgesamt 15 Athletinnen und Athleten folgten zusammen mit ihren Heimtrainer*innen dieser Einladung und verbrachten ein intensives Wochenende in Köln. Neben theoretischen Einheiten stand natürlich auch jede Menge Praxis auf dem Programm. Im Vergleich zum Vorjahr war das Interesse an der Veranstaltung deutlich größer und neben den neuen Kontakten, die geschlossen werden konnten, wurden auch die bestehenden intensiviert. Ein schöner Start in die Saison.
„Saisonabschluss 2014“
Am Wochenende nach den deutschen U16-Meisterschaften im August 2014 stand zum Saisonabschluss noch ein zweiter Lehrgangstermin für den Mehrsprung-Cup-Kader an. Trotz der vielen Wettkampftermine und anderen, parallel laufenden Veranstaltungen folgte eine kleine Gruppe der Einladung. In kleinem Rahmen, aber hochkonzentriert, wurden hier in insgesamt vier Einheiten in Theorie und Praxis weiter an der Entwicklung der jungen Athleten gearbeitet.
Rekordjagd
Ende November 2014 fand in Köln die dritte Auflage des Mehrsprung-Cups statt. Der bundesoffene Sichtungswettkampf lockte Athletinnen/en und Trainer aus insgesamt 20 verschiedenen Vereinen in die Domstadt und bescherte der Veranstaltung damit einen neuen Teilnehmerrekord. Dies sollte aber nicht der Einzige an diesem Wochenende bleiben. In insgesamt vier der sechs Wettkampfklassen konnten neue Mehrsprung-Cup-Bestleistungen erzielt werden.
Den Auftakt machte der männliche Nachwuchs in den Altersklassen M13-M15. Besonders hervorzuheben sind hier die Leistungen der Sieger in der M14 Devon Bender (MTG Mannheim) der sich mit 19,33 m vor Trung Ngo (18,77 m) und Dimitrij Touev (beide TSV Bad Kissingen) nicht nur den Sieg, sondern auch eine neue Mehrsprung-Cup-Bestweite schnappte. Ebenso beeindruckend waren die 20,92 m in der Klasse M15 von Benjamin Gassioui (VfL Winterbach), der den Rekord aus dem vorherigen Jahr um fast einen Meter übertreffen konnte. In der Klasse M13 setzte sich Niklas Sammert (MTG Mannheim) mit 18,46 m durch und verwies Lukas Drach (WGL Schwäbisch Hall; 17,50 m) und Nick Schmal (TSV Heiligenhafen; 16,47 m) auf die Plätze.
Nicht weniger spektakulär und überraschend waren die Ergebnisse beim weiblichen Nachwuchs. In der Klasse W13 lieferten sich zwei Athletinnen aus Ratingen einen spannenden Zweikampf um den Sieg. Am Ende setzte sich Pauline Kreft mit 16,42 m und neuer Mehrsprung-Cup Bestleistung vor Sarah Schulte-Bunert und Jasmin Geiger (MTG Mannheim) durch. Absolut überragend waren die von Mara Neininger (TG Schwenningen) erreichten 18,31 m in der Klasse W14, mit denen sie die Konkurrenz deutlich distanzieren konnte. Den Schlusspunkt setzten die Athletinnen in der Klasse W15. Hier setzte sich Anna Schumann (Bayer Uerdingen) mit guten 17,60 m durch und verpasste nur knapp eine neue Bestweite in der Altersklasse.
Der Talent-Mehrsprung-Cup ist etabliert
Spätestens 2015 war der Cup-Wettbewerb damit in der Nachwuchsleichtathletik etabliert. Die Teilnehmerzahlen blieben erfreulich hoch und das Wochenendprogramm wurde erfolgreich um Elemente der Trainerfortbildung erweitert.
Beim bislang letzten Cup-Wettbewerb 2019 in Köln haben sich zwei Protagonistinnen hervorgetan, die in den kommenden Jahren für Aufsehen im Dreisprung sorgen sollten. Mit Masha Sol Gelitz und Ruth Hildebrandt konnten beide eine neue Mehrsprung-Cup-Bestleistung erzielen. Beide haben nacheinander dann auch im Dreisprung die Deutsche U16-Bestleistung 2019 und 2021 verbessert.
Eine kleine Auswahl erfolgreicher Springer an den Cup-Wettbewerben:
- Benjamin Gassioui, der erste Springer nah an die 21 m im 5er-Sprunglauf, späterer Bundeskaderathlet und erster internationaler Starter im Dreisprung,
- Mara Neininger, die erste Springerin über 18 m und spätere Bundeskaderathletin,
- Victoria Fichtel, spätere Bundeskaderathletin und DM-Siegerin U18,
- Masha Sol Gelitz, deutsche Bestleistung U16 Dreisprung,
- Neim Nguemning, Platz 4 bei der U18 EM, DM-Sieger U18 und U20,
- Niklas Sammet, Platz 8 bei der U18 EM,
- Ruth Hildebrandt, deutsche Bestleistung U16 Dreisprung,
- Anna Gräfin Keyserlingk, Deutsche Bestleistung U18 Dreisprung,
- Max Ole-Klobasa mittlerweile NK1 U23, 3. Platz bei der DM,
- Kevin Brucha, Bundeskaderathlet Weitsprung
Wie geht es weiter?
Im Jahr 2012 als reine Sichtungsmaßnahme gestartet, hat sich der Mehrsprung-Cup in den kommenden Jahren immer wieder verändert, um den Kontakt zu Athlet*innen und Trainer*innen zu intensivieren sowie den Austausch untereinander zu fördern. Der Mehrsprung-Cup an sich ist dabei allerdings nur ein Instrument von vielen zur Nachwuchsgewinnung. Das eigentliche Projekt liegt in der nachhaltigen Etablierung einer frühzeitigen und flächendeckenden Struktur im deutschen Wettkampfsystem, die eine Vorbereitung auf den Dreisprung ermöglicht.
Seit 2017 arbeitet das Deutsche Dreisprung Team an der Umsetzung und einer damit verbundenen Anpassung der Disziplinen von der U8 bis zur U16. Dabei sollen Mehrfachsprünge eine zentrale Rolle einnehmen.
Dem DLV-Team war von Anfang an bewusst, dass der Mehrsprung-Cup nicht unendlich begleitet werden kann. Daher mussten wir uns früh Gedanken über eine nachhaltige Lösung machen. Die Etablierung von Mehrfachsprüngen im Wettkampfsystem der Leichtathletik wäre ein Meilenstein für unsere Disziplin und würde auch nach Ende der aktuellen Förderung durch die FREUNDE einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und Förderung junger Sprungtalente sicherstellen.
(Text: Massala Felski)
Wo findet man Talente?
Joachim Höller war in Heft 4/2017 als ein neues Mitglied vorgestellt worden. Seither fühlt sich der Polizeibeamte unter FREUNDEN pudelwohl und ist fleißiger Besucher von Wettkämpfen, wo er Gleichgesinnte trifft. In Köln hat er dabei nun selbst ein neues Mitglied gewonnen.
Beim diesjährigen 8. Deutschen Talent-Mehrsprung-Cup im Leichtathletikzentrum der Deutschen Sporthochschule Köln lernte ich eine sehr talentierte 13jährige Leichtathletin sowie deren Trainer aus Baunatal kennen. Vor zwei Jahren hat die damals 11jährige Masha-Sol Gelitz mit der Leichtathletik begonnen. Heute steht sie in mehreren Sprung- und Sprintdisziplinen in der Deutschen Bestenliste in ihrer Altersklasse ganz oben.
Mit einer Meeting Rekordweite von 17,52 m gewann sie den von den FREUNDEN der Leichtathletik unterstützten Talent-Mehrsprungcup 2019 in ihrer Altersklasse. Hierbei sprang sie 180cm weiter als die Zweitplatzierte und 55cm weiter als der beste gleichaltrige männliche Teilnehmer. Neben dem Siegespokal und der Urkunde gab es eine Einladung zusammen mit ihrem Trainer zu einem DLV Sprunglehrgang.
Von einem Trainer, der Talente auf der Straße findet
Entdeckt wurde die junge Athletin 2017 auf eine ziemlich ungewöhnliche Art und Weise. Ihr heutiger Trainer beim GSV Eintracht Baunatal, Holger Menne, war in seinem eigentlichen Beruf als Polizeibeamter im Bereich der Verkehrserziehung im Rahmen einer Fahrradprüfung in Kassel tätig.
Im Gespräch mit meinem Polizeikollegen (der inzwischen auch FREUNDE-Mitglied geworden ist) berichtete er mir über die erste Begegnung mit Masha. „Sie fiel mir sofort auf dem Fahrrad von ihrer ganzen Bewegung her auf. Als Trainer von jugendlichen Leichtathleten habe er einen Blick dafür“. Für solche „Notfälle“ hat er dann immer ein Kärtchen mit allen Infos zum Leichtathletik-Training in Baunatal dabei. Mit ein paar freundlichen und motivierenden Worten übergab er ihr das Kärtchen und hoffte, dass er ein Interesse an der Leichtathletik bei ihr geweckt hatte.
Ein halbes Jahr war aber erst mal Funkstille. „Ich wollte nicht so gern allein zum Training gehen“, gegründete Masha die lange Wartezeit. Als eine Freundin auch eine Einladung zum Training erhalten hatte, entschlossen sich beide Mädchen zusammen zur Leichtathletik nach Baunatal zu gehen. Dort traf sie dann Holger Menne nicht als Polizist, sondern als Trainer an.
Leichtathletik-Kaderschmiede in Baunatal
Holger Menne betreut in Baunatal nahe Kassel eine Trainingsgruppe von acht talentierten Leichtathleten im Alter von 10 bis 20 Jahren. Vom Sprint über den Sprung bis hin zum Stab ist alles dabei. Seine Trainingsgruppe hat er in den vergangenen Jahren langsam aufgebaut. Seine von ihm trainierte Tochter Ekatarina war eine erfolgreiche Dreispringerin und wurde 2009 deutsche Vizemeisterin. Inzwischen hat sie mit dem Leistungssport aufgehört. Als Trainer ist Holger Menne weiter fast täglich in Sachen Leichtathletik unterwegs, entweder auf dem Trainingsplatz, beim Wettkampf oder er bereitet sich vor. Seine Familie kennt das nicht anders.
Masha probierte in den ersten Monaten einige Disziplinen aus. Obwohl sie zuvor gar keinen Sport betrieben hatte, erkannte ihr Trainer ihr großes Talent. „Masha hat eine große Sprungaffinität, das ist mir direkt aufgefallen und das schon nach wenigen Trainingseinheiten. Auch der Sprint liegt ihr.“
In den beiden Sprungdisziplinen steht sie mit einer Höhe von 1,55m sowie einer Weite von 5,46m in ihrer Altersklasse ganz weit oben in der deutschen Rangliste. Über die 60m lief sie mit 7,92 Sekunden eine ebenfalls herausragende Zeit.
Holger Menne beschreibt Masha als einen „Rohdiamanten“ mit vielfältigen technischen Fertigkeiten. „Sie ist zudem ein sehr positiver und extrem freundlicher Mensch. Sie nimmt die Dinge an, die ich ihr vermittle, sie hat Freude und Spaß am Sport, ohne Verbissenheit, aber sie ist leistungsorientiert, sie will gewinnen“. Im Verein wird sie inzwischen auch als die „kleine Maleika“ bezeichnet.
Masha hat ein große sportliche Ziele „Ich möchte irgendwann einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen“. Da kommt Paris 2024 zu früh, aber angesichts der Leistungssteigerungen der letzten zwei Jahre, werden wir Masha-Sol Gelitz vielleicht bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 2028 sehen – der Weg ist das Ziel.
(Joachim Höller)
Ergebnisse des 8. Deutschen Talent-Mehrsprung-Cups
Die Anlauflänge für den Fünfer-Mehrfachsprung ist unbegrenzt, der Absprung erfolgt aus einer 1,50m langen Absprungzone mit beliebiger Reihenfolge der Fußaufsätze.
Herausragend die Cup-Bestleistungen durch Holly Okuku (W14) und Masha-Sol Gelitz (W13) sowie eine starke Spitze bei der M15 – fünf Springer überboten deutlich die 19m-Marke.
Jahrgang | Name | Verein | Weite |
---|---|---|---|
Jungen | |||
2004 | Finn Friedrich | WSSV Suhl | 19,72 Meter |
2004 | Finn Friedrich | WSSV Suhl | 19,72 Meter |
2005 | Steven Freund | LAC Erdgas Chemnitz | 19,08 Meter |
2006 | Max Jahndorf | FC Schalke 04 | 16,97 Meter |
Mädchen | |||
2004 | Ruth Hildebrand | MTG Mannheim | 18,62 Meter |
2005 | Holly Okuku | GSV Eintracht Baunatal | 18,05 Meter |
2006 | Masha-Sol Gelitz | GSV Eintracht Baunatal | 17,52 Meter |
2007 | Freya Brökling | TSV Schloß Neuhaus | 15,96 Meter |
2008 | Hannah Bauermann | SC Olpe | 14,05 Meter |
2,5 Tage voller Dreisprung in Chemnitz
Seit Jahren unterstützen die FREUNDE den Mehr- bzw Dreisprung. Im April trafen sich diesmal die besten Mehrfachspringer des Jahres 2018 zu einem Lehrgang. Insgesamt 12 Athleten und ihre Trainer hatten Nachwuchsbundestrainer Massala Felski und Jens Hoyer nach Chemnitz eingeladen. Bereits am Freitagabend fand die erste Trainingseinheit statt, bei der die Athleten hinsichtlich ihrer Sprinttechnik geschult wurden. Am Samstag stand dann das Thema Springen im Vordergrund. Der abrollende Fußaufsatz und die Körperposition beim Springen waren Hauptaugenmerk. Am Sonntag war u.a. ein Wettkampf angesetzt.
Neben dem Lehrgang fand eine zweitägige Weiterbildung für knapp 30 Trainer zum Thema Dreisprung statt. Der Themenschwerpunkt war auch hier zunächst nicht das Dreispringen, sondern das Sprinten. Die Teilnehmer sollten lernen, dass der Anlauf beim Dreisprung eine entscheidende Rolle einnimmt. Neben den Schlüsselpositionen, bezogen auf den Dreisprunganlauf, wurden die Teilnehmer auch auf die technischen Hauptpunkte beim Dreisprung geschult. Hierbei ging es vor allem darum, Fehler zu sehen, zu korrigieren und Lösungsansätze innerhalb des Trainings zu erarbeiten. Nach drei Tagen und einem sehr positiven Feedback, wurden Pläne für die nächsten Lehrgänge dieser Art geschmiedet. Im Herbst 2019 wird sich das Dreisprungteam vermutlich in Richtung Stuttgart begeben.
7. Deutscher Mehrsprungcup
Am 7. und 8. Dezember trafen sich knapp 50 sprungwütige Athleten in Hannover, um beim 7. Deutschen Talent-Mehrsprung-Cup ihr Sprungvermögen unter Beweis zu stellen. Am Anreisetag nahm Nachwuchs-Bundestrainer Massala Felski die Teilnehmer in Empfang und gab den mitgereisten Trainern am Abend noch einen theoretischen Input bei einem Vortrag zum Thema „Lauf- und Sprungmechanik von Mehrfachsprüngen“.
Am Samstag stand Mehrsprung auf dem Programm
Am Samstag war es dann soweit. Nach der Begrüßung durch Dreisprung-Bundestrainer Charles Friedek, starteten alle Teilnehmer über die 30m fliegend., bevor es zum Mehrsprung ging. Die jüngste Teilnehmerin, gerade mal Jahrgang 2008 aus Thüringen, zeigte eindrucksvoll, dass ein 5er-Sprunglauf auch mit 10 Jahren kein Problem darstellt.
Beinahe ein neuer Rekord beim Cup
Fast hätte es bei der W15 durch Julia Holzmann (TV Ratingen) einen neuen Meisterschafts-Rekord (17,73m) gegeben. Dieser besteht bereits seit dem Jahr 2013 und wird von Victoria Fichtel (TG Schwenningen) gehalten. Er wurde um nur vier Zentimeter verfehlt. Bei der W14 siegte Marie Herre (Erfurter LAC) mit 17.09m, bei der W13 Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) mit starken 17,18m. Bei den Jungen siegten Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz) mit 17,55m (M13), Jonathan Titz (TSG Rohrbach) mit 18,01m (M14) und Lukas Lieps (LAC Erdgas Chemnitz) mit 18,68m bei der M15.
Alle Medaillengewinner werden 2019 zu einem ebenfalls von den FREUNDEN finanzierten Lehrgang eingeladen.
Neue Überlegungen beim Mehrsprung-Projekt
Dreisprung-Bundestrainer Charles Fridek und Nachwuchsbundestrainer Massala Felski, die vor sechs Jahren den mit Fördermitteln der FREUNDE ins Leben gerufenen Talent-Mehrsprung-Cup ins Leben gerufen haben, denken über Neuerungen nach, damit das Projekt noch mehr Wirkung entfaltet. Ziel der zweitägigen Maßnahme ist die Integration von Horizontalsprüngen in das alltägliche Training von Nachwuchsathleten. Dabei werden die drei Erstplatzierten eines Jahrgangs der jeweils 13- bis 15-Jährigen in einen Kader aufgenommen und mit ihren Heimtrainern zu weiteren Lehrgangsmaßnahmen eingeladen
Über mangelnden Zuspruch konnte der bundesweite Sichtungswettbewerb sich nicht beklagen, der 2012 in Erfurt startete, danach in Köln und Hannover stattfand. Es gab allerdings keine Qualifizierungsvorgaben, doch nahmen viele der späteren Endkampfteilnehmer an Deutschen Jugendmeisterschaften daran teil und auch der Erfahrungsaustausch mit den Heimtrainern fand großen Anklang.
Dieses Jahr sollen jedoch erstmals auf erweiterter Landesebene Wettkämpfe vorgeschaltet werden; als Austragungsorte sind Köln, Erfurt, Stuttgart und Chemnitz vorgesehen. Das „Finale“ soll dann wiederum in Köln stattfinden. Mit diesem Konzept hofft man zudem, zusätzliche Finanzierungsquellen zu erschließen, um den Cup auch langfristig ohne Hilfe der FREUNDE organisieren zu können.
Die FREUNDE fördern den Mehrsprung
Am 24. und 25. März haben sich die im Dezember 2016 beim von den FREUNDEN finanzierten 5. Deutschen Talent-Mehrsprung-Cup gesichteten Athletinnen und Athleten zusammen mit ihren Heimtrainern auf den Weg nach Hannover gemacht, um auf einem zweitägigen Lehrgang gemeinsam an der Form für den Sommer zu feilen. Insgesamt 14 Nachwuchspringer/innen und ihre Heimtrainer/innen waren der Einladung des DLV Dreisprung-Teams gefolgt und haben in mehreren Theorie- und Praxiseinheiten ein intensives Trainingswochenende verlebt. Die Leitung des Lehrgangs hatten die beiden Bundestrainer Dreisprung für den C-Kader (Männer bzw. Frauen) Massala Felski und Jens Hoyer.
Die FREUNDE finden Mehrsprung prima!
Mitte März fand der zweite Mitteldeutsche Mehrsprungcup in Chemnitz statt. Insgesamt 72 Starter aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gingen hierbei an den Start um sich im Mehrfachsprung und in 5 anderen Testübungen zu messen. Die Veranstaltung ist in Verbindung mit dem von den FREUNDEN geförderten Deutschen Talent-Mehrsprung-Cup zu sehen und wurde von Jens Hoyer (Disziplintrainer Dreisprung weiblich C-Kader) initiiert.
Das Programm
Neben dem Herzstück der Veranstaltung – dem 5er Sprunglauf – wurden weitere Leistungsvoraussetzungen hinsichtlich der Technik, Schnelligkeit, Kraft, Athletik und der körperlichen Voraussetzungen getestet. Inhaltlich wurde sich dabei an den einheitlichen Teststandards des „DLV-Talentetest“ orientiert, der erstmalig im Rahmen des Fair-Play-Camps 2016 in Kienbaum für den D/C-Kader durchgeführt wurde. Somit konnte für die Talentförderung ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer stärkeren Vernetzung von Maßnahmen des Spitzenverbandes mit seinen Landesfachverbänden getan werden.
Die Auswertung
Anhand der Sprungweiten des Mehrfachsprungs wurden die Sieger und Platzierten des Abends ermittelt und mit T-Shirts, Urkunden und Teilnahmeurkunden geehrt. Dabei gab es von der AK12 bis zur U18 eine Reihe toller Leistungen zu verzeichnen.
Im Laufe der kommenden Woche sollen alle Teilnehmer eine ausführliche Einschätzung ihrer Gesamtergebnisse erhalten. Die Auswertung der Daten und die integrierte Einschätzung der Sprungtechnik werden durch Dr. Uwe Wenzel (IAT Leipzig) und Jens Hoyer vorgenommen. Das Ziel soll sein, jedem Athleten eine Stärken/Schwächen-Analyse zukommen zu lassen, und somit Anreize und Verbesserungsvorschläge für das anstehende Training zu liefern.
Ausblick
Eine dritte Auflage des Mitteldeutschen Mehrsprungcups wird voraussichtlich im Herbst 2017 stattfinden. Wo, wird in den folgenden Wochen noch zwischen den Verbänden geklärt. Jens Hoyer: „Wir hoffen auf weitere ansteigende Teilnehmerzahlen und darauf den einen oder anderen Athleten bei Deutschen Meisterschaften im Sprint, Drei-, Weit- oder Hochsprung wieder zu sehen. Wir versuchen die Veranstaltung mit jeder Auflage ein Stück besser zu machen und hoffen auf die weitere Unterstützung aller Sprung-und Sprintbegeisterten Athleten und deren Trainer und Übungsleiter. Über Kritik, Feedback und Verbesserungsvorschläge würden wir uns sehr freuen.“
Förderprojekt: Mehrsprung
Unter der Leitung des zum Jahresende zum DLV-Disziplintrainer ernannten Massala Felski fand unter den Augen des neuen Bundestrainers Dreisprung Charles Friedek, im Sportleistungszentrum Hannover bereits die 5. Auflage des von den Freunden der Leichtathletik unterstützen Sichtungsprojekts für junge Nachwuchsspringer statt.
Die Veranstaltung brachte starke Leistungen und einen neuen Teilnehmerrekord. 60 Talente der Jahrgänge 2001 bis 2003 aus 23 Vereinen gingen an den Start. In allen Altersklassen wurden die Siegerweiten aus dem vergangenen Jahr übertroffen.
Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Julia Holzmann (TV Ratingen), die sich im Jahrgang 2003 mit 17,32 m nicht nur Platz 1. sicherte, sondern auch eine neue Mehrsprung-Cup Bestleistung aufstellte. Eine weitere Bestleistung gab es in der Altersklasse 2002 bei den männlichen Teilnehmern. Hier setzte sich Kevin Brucher (LC Jena) mit starken 19,57 m an die Spitze des Feldes. Beinahe hätte Niklas Sammet (MTG Mannheim) in der Altersklasse 2001 für die dritte Bestleistung des Tages gesorgt. In einem spannenden Wettkampf übertrafen hier gleich zwei Athleten (2. Platz Tim Kuhn, SV Vorwärts Zwickau) die magische 20 m Marke. Am Ende hatte der Athlet der MTG Mannheim jedoch die Nase vorn und verfehlte mit 20,90 m die Mehrsprung-Cup Bestleistung aus dem Jahr 2014 (20,92 m) um nur 2 cm.
Auch eine für die angereisten Trainerinnen und Trainer angesetzte Abendveranstaltung fand ein positives Echo. Bundestrainer Charles Friedek und die beiden für den C-Kader des DLV zuständigen Sprungtrainer Massala Felski (Köln) und Jens Hoyer (Chemnitz) konnten mehr als zwei Dutzend Interessierte begrüßen. Die Einführung von Massala Felski zum Thema Sprung und Laufmechanik leitete ein rege Diskussion ein. Neben technischen Aspekten wurden auch Trainingsinhalte intensiv besprochen. Die große Zahl der Trainer, die ohne Athleten angereist waren, zeigt, das solche Veranstaltungen gewünscht sind und einen nachhaltigen Mehrwert für die Trainer bieten können.
Bericht 2016: Förderprojekt Mehrsprung
Seit fünf Jahren unterstützen die FREUNDE die Talentsichtung für den Dreisprung, indem sie einen jährlichen Cup-Wettbewerb und anschl. Lehrgangsmaßnahmen finanzieren. Stets dabei: die Heimtrainer, deren fachlicher Austausch uns sehr wichtig ist. Die sportliche Leitung und die organisatorische Arbeit liegen bei Bundesnachwuchstrainer Charles Friedek und Massala Felski (Projektmanager beim ASV Köln).
Horizontalsprünge bilden einen wichtigen Bestandteil einer guten leichtathletischen Grundlagenausbildung und damit ein sinnvolles Trainingsmittel im Basistraining für den Sprung- aber auch den Sprint- und Wurfbereich. Aus diesem Grund suchte der DLV Anfang Dezember 2016 erneut im Sportleistungszentrum Hannover die besten Mehrfachspringer aus dem ganzen Bundesgebiet. Der Deutsche Talent-Mehrsprung-Cup ist eine Sichtungsmaßnahe und richtet sich an alle Sportlerinnen und Sportler der Altersklassen U16 (Jg.01, Jg.02), und U14 (Jg.03). Im Rahmen dieser Veranstaltung hatte das Dreisprung-Team des DLV schon am Samstag die Trainer aller teilnehmenden Sportler und Interessierte zu einem Vortrag zum Thema „Lauf- und Sprungmechanik“ und anschließender Diskussionsrunde eingeladen.
Disziplinbeschreibung: Mehrfachsprung aus beliebigem Anlauf
Die Anlauflänge ist unbegrenzt, der Absprung erfolgt aus einer 1,50m langen Absprungzone mit beliebiger Reihenfolge der Fußaufsätze (siehe Abbildung). Auf Grund der verschiedenen Leistungsklassen ist eine Aufteilung in 3 Sprungzonen mit unterschiedlicher Entfernung zum Grubenrand erforderlich. Sprungzone 1(16,00m-14,50m), Sprungzone 2 (14,50m-13,00m) und Sprungzone 3 (13,00m-11,50m). Die gewählte Sprungzone ist vor dem Wettkampf anzugeben, kann aber innerhalb des Wettkampfes (nach Absprache mit dem Kampfrichter) gewechselt werden.
Die drei Erstplatzierten eines Jahrgangs werden in den Mehrsprung-Cup-Kader aufgenommen und mit ihren Heimtrainern zu Lehrgangsmaßnahmen eingeladen.
Weitere Informationen findet man unter www.deutscher-mehrsprung-cup.de
(Bericht: Massala Felski)