DLV-Präsident Jürgen Kessing bedankt sich bei den FREUNDEN für die vorbildliche Unterstützung
Die Freunde der Leichtathletik zählen zu den wichtigsten Förderern im Deutschen Leichtathletik-Verband. Für DLV-Präsident Jürgen Kessing war es daher eine Selbstverständlichkeit, einmal bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins im Preußischen Landwirtshaus in Berlin vorbeizuschauen.
„Anlässlich der deutschen Meisterschaften führe ich heute viele Gespräche mit unseren Sponsoren. Der Besuch bei den Freunden der Leichtathletik steht bei mir ganz oben auf dem Terminkalender, und ich nehme mir gerne die Zeit, um mich bei den Freunde-Mitgliedern für ihr vorbildliches Engagement im Bereich der Leichtathletik ganz herzlich zu bedanken. Ihre Unterstützung ist unwahrscheinlich wichtig für uns, denn wir haben viele hoffnungsvolle Talente in unseren Reihen. Die Leichtathletik ist nämlich eine Sportart, die vornehmlich von jungen Leuten betrieben wird. So sind 48 Prozent unserer Mitglieder nicht älter als 26 Jahre,“ sagte Jürgen Kessing.
Dass von der Leichtathletik eine große Strahlkraft ausgeht, unterstrichen die Kugelstoß-Wettbewerbe der Frauen und Männer, die einen bzw. zwei Tage vor den deutschen Meisterschaften nicht im Berliner Olympiastadion, sondern vor der eindrucksvollen Kulisse des Brandenburger Tores stattfanden.
„Hautnaher konnten die Zuschauer das Geschehen nicht mitverfolgen. So müssen wir Leichtathletik präsentieren.“ betonte Jürgen Kessing. Auch gesundheitspolitisch verfolgt der DLV große Pläne. So haben viele junge Leute- so haben es neuste Studien ergeben- Übergewicht, weil sie sich zu wenig bewegen. Diesem Negativ-Entwicklung kann die Leichtathletik, so der DLV-Präsident, mit entsprechenden Angeboten gegensteuern.
FREUNDE unterstützen Jugendarbeit
Der Vorsitzende der Freunde der Leichtathletik, Roland Frey, berichtete, dass die Freunde im laufenden Förderungszeitraum 50.000 Euro für verschiedene Projekte investieren werden. Dazu gehören das Fair-Play-Camp, das Jugendlager der Deutschen Leichtathletik-Jugend (DLJ) bei den Europameisterschaften in München, der Geher-Cup für 11- bis 15-jährige Nachwuchstalente sowie Fördermaßnahmen im Hammerwerfen, im Hochsprung, im Hürdenlaufen, im Stabhochsprung und im Mehrsprung. Bei allen Maßnahmen müssen die Athlet*innen einen Eigenanteil leisten.
Aktivitäten der FREUNDE während der Europameisterschaften in München
Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften vom 15. bis 21. August in München werden die Freunde der Leichtathletik sicherlich eine der größten Fangruppen bilden, denn über 200 Dauerkarten wurden über den Förderverein verkauft. Hinzu kommen zahlreiche Freunde-Mitglieder, die sich auf privatem Wege Tickets besorgt haben.
Vorstandsmitglied Wilfried Walter kündigte an, dass die Freunde anlässlich der EM in München zwei Veranstaltungen durchführen werden. Am 18. August findet ein Treffen der Vorsitzenden der Leichtathletik-Fan-Organisatoren aus Großbritannien, den Niederlanden, Schweden und Deutschland statt. Einen Tag später ist das Meet-and-Greet geplant. An dieser Zusammenkunft können aus Platzgründen nur 40 Freunde der Leichtathletik teilnehmen. Falls sich mehr als 40 Interessenten melden, wird ein Losverfahren über die Teilnahme entscheiden.
Ausblick auf das Leichtathletik-Jahr 2023
Roland Frey warf bei seinen Ausführungen bereits einen Blick auf das kommende Jahr. So werden für die Freunde der Leichtathletik dann auf nationaler Ebene die Deutschen Hallenmeisterschaften am 18./19. Februar 2023 in Dortmund und die Freiluftmeisterschaften am 29./30. Juli in Kassel im Fokus stehen. Die Freunde werden für beide Veranstaltungen wieder einen Ticket-Verkauf und gemeinsame Treffen organisieren.
Roland Frey wies zudem darauf hin, dass die Freunde der Leichtathletik im kommenden Jahr ihren 60. Geburtstag feiern werden. „Wir planen nicht einen so großen Festakt wie anlässlich unseres Goldjubiläums 2013 in Ulm, Trotzdem werden wir versuchen, unseren runden Geburtstag in einem würdevollen Rahmen durchzuführen,“ kündigte Roland Frey an.
Corona-bedingt war die Mitgliederzahl in den letzten beiden Jahren leicht rückläufig. Sie liegt momentan bei knapp über 1.000. Durch entsprechende Werbemaßnahmen, zu denen auch der Freunde-Stand bei deutschen Meisterschaften zählt, sollen die Verluste aus den Jahren 2020 und 2021 möglichst schnell wieder ausgeglichen werden.
Verabschiedung von Michael Gernandt im Rahmen der Mitgliederversammlung
Ihre Mitgliederversammlung nahmen die Freunde der Leichtathletik zum Anlass, sich bei Michael Gernandt für seine langjährige journalistische Tätigkeit bei dem Freunde-Magazin, Leichtathletik-INFORMationen, zu bedanken.
Der frühere Sportchef der Süddeutschen Zeitung, der in Deutschland mehrere Jahrzehnte zu den Top-Leichtathletik-Journalisten zählte, engagierte sich seit 2003 bei den Freunden als Leichtathletik-Fachmann. Seine hochgeschätzten Kolumnen gingen weit über das Tagesgeschehen hinaus.
So beschäftigte er sich in seinem ersten Beitrag, den er für die Freunde schrieb, mit dem Verhältnis von Leichtathletik und Journalismus. Dabei verriet Michael Gernandt, der 42 Jahre für die Süddeutsche Zeitung tätig war (davon 22 Jahre als Sportchef), dass er sich während seiner langjährigen journalistischen Tätigkeit nur mit fünf Sportler*innen geduzt hat. So wollte er seine Unabhängigkeit und seine Objektivität wahren.
Peter Busse, Mitglied des Freunde-Medienteams, würdigte die langjährigen Verdienste von Michael Gernandt. „Es hat mir unwahrscheinlich viel Freude bereitet, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er hat professionell wie kaum ein anderer gearbeitet. Seine Artikel konnte man eins zu eins übernehmen, und auch die Zeilenzahl passte bei ihm immer,“ berichtete Peter Busse.
Der frühere 10,4-Sekunden-Sprinter, der trotz seines Alters von 83 Jahren immer noch eine jugendliche Frische ausstrahlt, wird weiter Mitglied bei den Freunden bleiben, nicht aber mehr für den Förderverein schreiben.
„Nachdem ich bei der SZ 2003 aufgehört habe, habe ich festgestellt, dass man als Rentner gelegentlich in ein Loch fallen kann. Ich habe daher meine Mitarbeit bei den Freunden als willkommenen Ausgleich zu meinem Ruhestand betrachtet. Doch jetzt ist Schluss damit, denn ich möchte in Zukunft die Leichtathletik nur noch aus der Sicht eines Fans erleben. Ich möchte auf der Tribüne sitzen, das Leichtathletik-Geschehen genießen und nicht ständig darüber nachdenken müssen, welches Leitthema mein nächster Artikel haben wird,“ nannte Michael Gernandt den Grund, weshalb er nicht mehr für die Freunde-Zeitschrift schreiben wird.
In Berlin saß der frühere Sportchef der SZ daher nicht mehr auf der Presse-Tribüne, Er verfolgte vielmehr die Wettkämpfe im Kreise der Freunde der Leichtathletik. So entspannt hat er das Leichtathletik-Geschehen noch nie genießen können.
Text: Peter Middel