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Stabhochsprung in Stephanskirchen: Die kleine oberbayerische Revolution

von | Juli 18, 2025 | Projekte

„C’est la vie.“ Die schönen Jahre der Leichtathletik in Stephanskirchen schienen für immer der Vergangenheit anzugehören, bis vor fast zehn Jahren ein frischer Wind aus Frankreich kam. Seitdem entwickelt sich der SV Schloßberg-Stephanskirchen langsam zu einer neuen Stabhochsprung-Hochburg in Oberbayern.

Seit mehreren Jahren war der Sportverein Schloßberg-Stephanskirchen (SVS) vor allem für eines bekannt: seine um einen Meter zu lange Bahn. Als die Aschenbahn vor 16 Jahren mit einem Kunststoffbelag überzogen wurde, montierte die damalige Firma den Regenwasserabfluss an der Innenkante der Bahn vor der alten Konstruktion. Dadurch vergrößerte sich ungewollt der Radius der Rundbahn. Das Missgeschick fiel erst später bei der Markierung der Linien auf. Und so behielt der Sportplatz im Ortsteil Waldering seine Bahn-Besonderheit.

Ein lokaler Fernsehsender griff die Geschichte auf und verhalf dem SVS zu unrühmlicher Bekanntheit. Als die Leichtathletikabteilung 2016 beschloss, aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen, wurde sie noch von anderen Vereinen auf diese eigenartige Geschichte angesprochen. Inzwischen hat sie sich einen anderen Ruf erworben: den eines der aufstrebendsten Vereine der letzten Jahre in Oberbayern

Gegründet 1973, erlebte die Leichtathletikabteilung ihre Blütezeit in den ersten 15 Jahren ihres Bestehens. Danach verschwand sie weitgehend aus dem Wettkampfgeschehen und es ist nur dem Engagement älterer Vereinsmitglieder zu verdanken, dass sie nicht völlig in Vergessenheit geriet. Im Jahr 2016 war die Zahl der Mitglieder jedoch auf unter 180 gesunken, von denen nur ca. 40 % Kinder und Jugendliche waren. Heute gehört die Leichtathletik mit ihren 250 Mitgliedern zu den drei größten Abteilungen des SVS, der insgesamt über 1.760 Mitglieder zählt. Seit 2016 hat sich die Zahl der Minderjährigen in der Abteilung verdoppelt und diese sind nun deutlich in der Mehrheit: 62 % der Mitglieder sind unter 18 Jahre alt, 71 % sogar unter 23 Jahre.

Stabhochsprung als Speerspitze

Der Wind der Veränderung kam 2016 aus dem Westen, als der ehemalige französische Leichtathlet Julien Bels zum Verein stieß. „Impossible n’est pas français.“ Getreu diesem Motto Napoleons, dessen Truppen viele französische Begriffe im bayerischen Dialekt hinterlassen haben, machte er sich gemeinsam mit Abteilungsleiter Andreas Scheibenzuber, seiner Familie und einem kleinen Kern aus Jugendlichen und Eltern daran, den Vereinsnamen wieder auf die (Leichtathletik-)Karte zu setzen. Aufbauend auf seiner Erfahrung der französischen „Stabhochsprung-Schule“ sollte das Stabhochspringen eine zentrale Rolle spielen. 

Eine ausgemusterte Vennekel-Stabhochsprunganlage, gespendet vom SV Anzing, wurde 2017 in Betrieb genommen. Einen Teil der Stäbe erhielt der Trainer von einer ehemaligen Trainingskameradin, die als Olympiateilnehmerin und Hallen-Vizeweltmeisterin Frankreich erfolgreich vertreten hatte. Alte Reckstangen aus einer Turnhalle wurden auf dem Sportplatz aufgestellt, um das Turnen zu üben. Aus der alten Rasenmähergarage wurde ein Kraftraum mit Geräten aus dem eigenen Fundus. Überhaupt wurde viel Eigenarbeit geleistet. Ein Schmuckstück wurde der Anlaufsteg, den das Team aus alten Biertischen und Bänken baute. Fortan konnten die Stabhochspringer ab 2019 auch im Winter trainieren. Wenig später kamen Teleskopik-Ständer für die Halle hinzu, geschweißt vom Vater des Trainers.

Die Springer erobern die Turnhalle

Im Winter 2024 folgte der nächste Schritt und ein fester Einstichkasten wurde in den Boden der Schulturnhalle in Stephanskirchen eingelassen. Die positive Entwicklung der Abteilung ist auch der Unterstützung der Gemeinde zu verdanken. So übernahm das Rathaus über den örtlichen Bauhof den Einbau des Einstichkastens. Oder die Gemeinde ermöglichte die Errichtung einer Wurfanlage mit Wurfkäfig am Sportplatz, die von einem anderen Verein aus der Nachbarstadt Rosenheim gespendet wurde. Heute werden in Stephanskirchen, auch dank selbstgebauter Hindernisse oder (Ketten-)Hammerwurfgeräte, alle Disziplinen der Leichtathletik abgedeckt. 

Mit den Strukturen wuchsen auch die Erfolge. Hatte die Abteilung in den ersten vier Jahrzehnten ihres Bestehens insgesamt nur 7 oberbayerische Medaillen gewonnen, so sind es heute 52, davon allein 10 im Stabhochsprung. Die erste oberbayerische Goldmedaille kam im Jahr 2022 mit dem Sieg im Crosslauf der männlichen U16. Auf der Bahn gab es im vergangenen Jahr den ersten oberbayerischen Titel gleich dreifach: im Stabhochsprung der M15 und U20 sowie über 3.000 Meter der männlichen U18. Auf die erste bayerische Medaille musste der SVS bis zum Winter 2019 warten, als Simon Schießler bei den Bayerischen Hallenmehrkampfmeisterschaften der U18 Dritter wurde. Heute gehört der Münchner Medizinstudent zum erfolgreichen Mehrkampfteam des TSV Gräfelfing und wirbt außerhalb des Landkreises für die gute Ausbildung der Stephanskirchner Jugend. Eine Arbeit, die immer mehr Früchte trägt.

Mit neuen Stäben zu neuen Höhen

Mittlerweile haben die Nachwuchsathleten des Vereins 13 bayerische Medaillen gesammelt. Die letzte kam in diesem Winter hinzu, als der Stabhochspringer Benjamin Seidel seine Bestleistung aus dem Sommer um 45 Zentimeter auf 3,80 Meter steigerte und Dritter in der U18 wurde. Diese kleine Sensation gelang ihm mit einem der Stäbe, die der SVS zehn Tage zuvor dank der Spende der FREUNDE der Leichtathletik erhalten hatte. Im vergangenen Jahr nahm der SVS auch erstmals an den Süddeutschen Meisterschaften teil. In Walldorf wurde Valentin Fezer Vierter über 3.000 Meter der U18. Der junge Mittelstreckler ist auch Teil des 13-köpfigen Trainerteams in Stephanskirchen. Viele Jugendliche unterstützen die dortigen Trainer oder leiten selbst die Einheiten in der Kinderleichtathletik. In den letzten drei Jahren haben vier Athleten die Ausbildung zum Assistenztrainer absolviert, ein weiterer hat 2024 die Trainer-C-Lizenz Leistungssport erworben.

Der nächste Schritt ins neue Zeitalter

Die Entwicklung in Stephanskirchen geht weiter. Das neue Vorstandsteam, das 2024 gewählt wurde, erarbeitet derzeit mit der Gemeinde ein Konzept, um eine moderne Sportanlage zu schaffen. Auch die Leichtathletikabteilung hat ehrgeizige Ziele. Ihre Athleten klopfen bereits an die Tür zu den Deutschen Jugendmeisterschaften. Vor allem im Stabhochsprung, im Mehrkampf und auf den Mittelstrecken haben sie gute Aussichten. Nicht nur für gute Trainingsbedingungen, sondern auch für die Ausrichtung von Wettkämpfen sind jetzt Investitionen in die Anlagen notwendig. Vor allem die Stabhochsprunganlage ist in die Jahre gekommen und bietet nicht mehr die nötige Sicherheit für die unaufhaltsame Entwicklung der Höhenjäger. 

Letzten Winter übersprang Jakob Schießler als erster Stephanskirchner die 4-Meter-Marke. In diesem Jahr wollen ihm weitere folgen. Da die Kosten für eine neue Anlage die Möglichkeiten der Abteilung übersteigen, sind der Trainer und sein Team aktiv auf der Suche nach Finanzierungspartnern. Eine neue moderne Matte würde auch ihren Plan unterstützen, den Stabhochsprung aus dem Stadion zu holen und zu den Menschen zu bringen. Das von den Münchnern geliebte Simsseeufer als Teil der Gemeinde böte die perfekte Kulisse. „Qui ne tente rien n’a rien“, würden die Franzosen sagen. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“

Text & Bilder: Julien Bels


Förderprojekte 2025

Das Förderprojekt Stabhochsprung beim SVS ist eines von mehreren, das die FREUNDE dieses Jahr unterstützen, und dieses Jahr eines von zwei Stabhochsprung-Projekten. Seid ihr neugierig? Hier gibt es mehr Infos zu unseren anderen Projekten.