NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am 21. Februar in Düsseldorf den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an 16 engagierte Bürgerinnen und Bürger verliehen. Zu den Geehrten zählte auch unser Ehren-Vorsitzender Hans Schulz, der mehr als fünf Jahrzehnte im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen die Geschicke der Leichtathletik auf Verbands-, Kreis- und Vereinsebene entscheidend mitprägte. Mit dem Verdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell ehrenamtlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl und das Land Nordrhein-Westfalen.
„Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ist eine besondere und seltene Auszeichnung. Seit seiner Stiftung 1986 wurde er nur 1.744 Menschen verliehen. Heute erweitern wir diesen Kreis um 16 Personen: 16 Menschen, die sehr viel Zeit dafür aufwenden, damit es anderen besser geht. 16 Menschen, die sich ganz besonders und auf vielfältige Art und Weise um unser Land verdient machen – alle mit herausragendem Engagement, zum Teil schon seit Jahrzehnten. Sie alle sind Vorbilder und setzen mit ihrem Einsatz stetige Zeichen der Hoffnung. Dafür gebührt ihnen unser tief empfundener Dank,“ erklärte Hendrik Wüst bei der Ehrung in der NRW-Staatskanzlei.
Verdienstorden des Landes NRW reiht sich in eine lange Liste an Auszeichnungen
Hans Schulz hat aufgrund seiner zahlreichen Verdienste in der Leichtathletik in den vergangenen Jahren schon viele Ehrungen erhalten, so unter anderem den Hanns-Braun-Preis (2015), der zu den höchsten Auszeichnungen im DLV zählt, das Bundesverdienstkreuz (2013), die Sportplakette des Landes NRW (2011), den DLV-Ehrenschild (2004) und den Ehrenring des FLVW (2016). Da gab es eigentlich nichts mehr zu toppen, doch die gestrige Auszeichnung war für ihn etwas ganz Besonderes. „In Deutschlands größtem Bundesland solch eine hohe Ehrung erhalten zu haben, hat für mich schon einen herausragenden Stellenwert, zumal ich zum ersten Mal zusammen mit verdienten Bürgerinnen und Bürgern aus anderen Gesellschaftsbereichen ausgezeichnet worden bin,“ erklärte Hans Schulz.
Obwohl der 78-jährige Hertener in seinem Leben schon viel bewegt hat, engagiert er sich immer noch mit großer Leidenschaft für die olympische Sportart. „Wer so lange wie ich in der Leichtathletik dabei ist, kann nicht von heute auf morgen aufhören. Ich habe mir im Laufe der Jahre einen große Freudenkreis und ein weitverzweigtes Netzwerk aufgebaut, auf das ich immer noch zurückgreifen kann, um anderen zu helfen, wenn sie Hilfe benötigen,“ betont der frühere Sprinter und Hürdenläufer.
So hat Hans Schulz immer noch hervorragende Kontakte zum Deutschen Leichtathletik-Verband, zum ehemaligen Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband, zum Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, in dem er seit 2017 Ehrenmitglied ist, und zu den Mitgliedern des DLV-Verbandsrates. Auch zu den Ehemaligen aus diesen Gremien hält er weiter die Verbindung aufrecht. Wenn jemand von ihnen Geburtstag hat oder ein anderes Jubiläum feiert, zählt er meist zu den ersten Gratulanten.
Hans Schulz führte 24 Jahre lang die FREUNDE
Eine Herzensangelegenheit ist für Hans Schulz weiterhin der Verein „Freunde der Leichtathletik“, dem 1.000 Mitglieder angehören. 1993 übernahm er den Vorsitz der gemeinnützigen Initiative, die hoffnungsvolle Nachwuchs-Leichtathleten unterstützt. Diesen Verein führte er 24 Jahre mit viel Kompetenz, viel Engagement und großer Weitsichtigkeit. Seit 2017 ist er Ehren-Vorsitzender bei den „Freunden“. Er steht aber immer noch mit Rat und Tat zur Stelle, wenn er seine langjährigen Erfahrungen, seinen großen Sachverstand und sein weitverweigtes Netzwerk in die Förderinitiative einbringen kann..
Der frühere Leiter der Wolfgang-Borchert-Gesamtschule in Recklinghausen besucht, wenn es bei ihm terminlich passt, alle Leichtathletik-Highlights im In-und Ausland. So war er zuletzt bei den Hallen-Meetings in Dortmund (20. Januar) und Düsseldorf (10. Februar) sowie bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig (17./18. Februar). Diese oder ähnliche Veranstaltungen bieten ihm immer eine gute Gelegenheit zur Pflege seiner zahlreichen persönlichen Kontakte. Begleitet wird er dabei meist von seiner Ehefrau Kornelia Schulz, die großes Verständnis für sein zeitintensives Hobby hat.
Hans Schulz engagierte sich schon als Jugendlicher ehrenamtlich in der Spvgg. Herten, in der er unter anderem als Schriftführer, Übungsleiter und Kampfrichter tätig war. Im Leichtathletik-Kreis Recklinghausen war er von 1969 bis 1992 Kampfrichter-Obmann und Schülerwart und lernte somit die Leichtathletik von der Pike auf kennen. Als Starter machte sich der Hertener in den 1970iger Jahren einen Namen. So schickte er unter anderem beim Weltcup 1977 in Düsseldorf, bei zwei Europacup-Veranstaltungen, bei 30 Länderkämpfen und bei 45 Deutschen Meisterschaften die Läuferinnen und Läufer auf die Strecke.
Der Mann mit der Pistole arbeitete zudem als Starterreferent mit vielen europäischen Verbänden zusammen und vertrat den DLV 1977 beim Europäischen Kampfrichter-Kongress in München. Damit war er zur damaligen Zeit der bekannteste Starter in Deutschland. Er denkt gerne zurück an seine Starter-Tätigkeit und betont: „Noch heute fühle ich mich mit den Kampfrichtern eng verbunden.“
Die Faszination bleibt bei ihm ungebrochen. Auch in Zukunft möchte sich Hans Schulz für die Leichtathletik engagieren, „denn“, so der Hertener, „es gibt nur wenige Sportarten, in denen es unter Sportlern und Zuschauern so diszipliniert zugeht, und in denen man so viele nette Leute kennenlernen kann.“
Text: Peter Middel; Foto: NRW Staatskanzlei
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