Insgesamt 59 Athletinnen und Athleten des NK2-Kaders kamen in diesem Jahr zum Fair-Play-Camp 2018 in der Hermann-Neuberger-Sportschule zusammen. Maßgeblich unterstützt wurde die Maßnahme durch den Förderverein FREUNDE der Leichtathletik. Auf der Tagesordnung standen neben vielen Workshops zu den Themen Fair-Play, Dopingprävention und Sportpsychologie auch sportmotorische und kognitive Tests. Für viele der anwesenden Sportler war es der erste Kontakt zu den Nachwuchsbundestrainern und dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
Fair-Play-Camp 2018: Fair-Play, Anti-Doping und Sportpsychologie im Fokus
Mit motivierenden Worten richteten sich zunächst Dominic Ullrich (DLV Vizepräsident Jugend) und U18-Bundestrainer Jörg Peter am Eröffnungsabend an die Sportler. Die Jugendlichen seien die besten deutschen Athleten ihres Alters. Aus ihren Reihen entwickle sich das Potenzial, bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles (USA) zu starten. Als Einstieg stand anschließend ein erster Workshop zum Thema Fair-Play auf dem Plan. Was bedeutet eigentlich Fair-Play, was ist fair und was ist unfair? Anhand realer Fallbeispiele erarbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen unter Moderation von Dominic Ullrich Antworten auf diese Fragestellungen.
Erstmalig im Rahmen des Fair-Play-Camps fand auch ein Beitrag über die Sportpsychologie statt. Erste Einblicke in das breite Themenfeld vermittelte Sportpsychologe Moritz Anderten. Für die Doping-Prävention sensibilisierte derweil Jugendbotschafter Kai Peters. Dieser zeigte unter anderem anhand eines Filmes den Sportlern den Ablauf einer Dopingkontrolle und brachte ihnen in einer regen Diskussionsrunde den Unterschied der einzelnen Substanzen/Medikamente näher.
Sportmotorische Test zum besseren Kennenlernen
Neben den Workshops gab der Zeitplan Platz für verschiedene Tests her. „Wir kennen die Leistungen der Athletinnen und Athleten aus den Ergebnislisten. Mit den analytischen Tests, wollen wir sie besser kennenlernen sowie Stärken, aber auch Schwächen aufdecken“, sagte der leitende U18-Bundestrainer Jörg Peter.
Dazu gehörten zum einen sportmotorische Tests, die unters der Leitung der Mitarbeiter des IAT (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft) durchgeführt worden sind. Dabei mussten die Athleten 60-Meter-Sprint, Sprungläufe, Kugel-Schocken und den Cooper-Tests absolvieren.
Ein weiterer durchgeführter Test war der Functional Movement Screen (FMS, siehe auch Video). „Das ist ein funktionaler Bewegungstest, bei dem es darum geht, frühzeitig Defizite aufzudecken und ihnen dann (auch prophylaktisch) entgegenzuwirken“, erklärt Physiotherapeut Stephan Maier, der gemeinsam mit Viola Engelhardt das FMS mit den Athleten durchführte. Durch sieben verschiedenen Übungen wurden Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Stabilität der Athleten getestet.
Auf die psychologischen Leistungskomponenten kam es beim Wiener Testsystem (WTS) an. Psychologe Prof. Dr. Lau wurde bei der Durchführung von den Jugendbotschaftern Sportpsychologie unterstützt. Es wurden die mentalen und kognitiven Anforderungen bei Wettkämpfen simuliert. Dabei wurde gemessen, wie die Sportler auf Stress und unter Druck reagieren.
Neben den Tests blieb auch noch Zeit für das Training mit den Bundestrainern in den jeweiligen Disziplinblöcken. „Das Training bietet eine gute Möglichkeit, die jungen Talente schon früh auf ihrem Weg zu begleiten und weiter zu verfolgen“, Massala Felski (U18-Bundestrainer Dreisprung).
Fair-Play-Camp 2018 zu Gast in der „Sportarena“ des SR
Eines der Highlights des Fair-Play-Camps 2018 war der Besuch des Saarländischen Rundfunks. Zunächst bekam die Gruppe eine kurze Führung durch das Gebäude des Fernsehens und Radio und anschließend durften alle mit in die Live-Sendung „Sportarena“. Im Studio gab es ein Interview mit der Athletin Saskia Woidy und dem Bundestrainer Jörg Peter.
Nach dem Studiobesuch ging es weiter mit dem Athletentalk mit Saskia Woidy (LAZ Saar 05 Saarbrücken). Die junge U18-Athletin war vor zwei Jahren selbst Teilnehmerin des Fair-Play-Camp 2016 in Kienbaum. In diesem Jahr belegte sie bei den Youth Olympic Games (YOG) in Buenos Aires den siebten Platz im Weitsprung. Woidy berichtet den interessierten Zuhörern von ihrem erlebnisreichen Jahr von der EM in Györ über die YOG und gab Einblicke, wie alles abgelaufen ist. Zwischendurch beantwortete sie auch Fragen beispielsweise über die Vereinbarkeit von Schule und dem Leistungssport.
Für die Nachwuchsathleten waren das sehr aufschlussreiche Tage. „Durch das Fair-Play-Camp bekommt man die Gelegenheit neue Leute kennen zu lernen und schon gleich Bezugspersonen für die aufkommenden Wettkämpfe zu haben. Durch das Training mit den Bundestrainern lernt man auch neue alternative Trainingsvarianten kennen. Mit den Tests bekommt man einen Überblick über seine Stärken und Schwächen und kann gezielt daran arbeiten. Generell ist es schön, dass man mit dem DLV näher in Kontakt tritt“, berichtet Lena Zintl (Stabhochsprung).
Auch Roman Jocher (Mehrkampf) konnte dem Fair-Play-Camp 2018 nur positives entnehmen: „Es ist schön, mit den anderen Athleten und auch Trainern den fairen Sport zu zelebrieren und durch Teambuilding-Aktionen sich besser zu verstehen. Das gemeinsame Training hat sehr viel Spaß gemacht, auch die Workshops waren sehr spannend und ich konnte vieles lernen. Spannend find ich die NADA-App die ich durch den Workshop Anti-Doping kennen gelernt habe, durch die man gut informiert wird“
Mit einem Leichtathletik-Quiz endete das Fair-Play-Camp 2018. Zu gewinnen gab es die Notizbücher der Deutschen Leichtathletik-Jugend. Die Athleten haben das Camp mit neuem Wissen und vor allem neuen Kontakten und Freunden verlassen. Weiter geht es im März 2019 mit dem Talent-Camp in Kienbaum (mehr über die Camps des DLV erfahren Sie unter: https://www.leichtathletik.de/jugend/camps/).
(Text: Laura Rindt und Danny Schott / Foto: Danny Schott)
Weitere Informationen zu diesem oder anderen von den FREUNDEN geförderten Projekten sind zu finden unter: https://beitraege.of850336.de/foerderung/.